können | sollen | müssen | wollen –
Vom persönlichen und gesellschaftlichen Wert von Arbeit
Unter dem Motto „können | sollen | müssen | wollen – Vom persönlichen und gesellschaftlichen Wert von Arbeit“ trafen sich rund 80 Mitdenker:innen und beschäftigten sich beim 17. AQUA Forum einen Tag lang intensiv mit den verschiedenen Dimensionen von Arbeit. Zum Auftakt führte Café Fuerte ihr vielgepriesenes Theaterstück „Sonntag – Sieben Bilder wider den Fleiß“ auf, das nachdenklich, traurig und lustig die gesellschaftliche Beziehung zur Erwerbsarbeit thematisiert.
„Wenn wir über Arbeit sprechen, dann müssen wir auch über jene Menschen sprechen, die arbeiten wollen, aber nicht können, arbeiten müssen aber nicht wollen und diejenigen, die arbeiten wollen aber nicht sollen.“, so Geschäftsführerin Sonja Meyer bei der Begrüßung der geladenen Gäste.
Gemeinsam Arbeit größer denken
AQUA Mühle-Mitarbeitende Lea Mehlhorn (Abteilungsleiterin Mikroverfilmung), Thomas Fleischmann (Geschäftsführung) und Thomas Ender (Coach und Betriebsratsvorsitzender) erläuterten was „Arbeit“ für AQUA Mühle bedeutet und was zu diesem Thema geleistet wird. „Mit unserem breiten Mix an Arbeitsangeboten schaffen wir ein Spektrum, das dem Grundsatz des AQUA Mühle Gründers Thomas Vogel folgt – nämlich, dass es niemanden gibt, der/die nichts kann.“, erklärte Geschäftsführer und Bereichsleiter Arbeit – Beschäftigung, Thomas Fleischmann, den AQUA Mühle-Auftrag und ergänzte „Für unsere Klient:innen spielt das Können zunehmend eine entscheidende Rolle, denn die Kluft zwischen dem, was auf dem Arbeitsmarkt gefordert wird, zu dem, was sie in der Lage sind zu leisten, wird größer.“
In der anschließenden „FishBowl“ stellten fünf Expert:innen ihre spezielle Sicht auf Arbeit vor. Im dialogischen Austausch wurde die Notwendigkeit von Teilhabe im Sinne von „Teil sein“ und Verantwortung tragen, sichtbar. Christian König sprach über seine 600 erfolglosen Bewerbungen, die der ausgebildete Medienfachmann auf seine Einschränkung zurückführt und den fehlenden Willen von Arbeitgeber:innen für barrierefreie Arbeitsplätze zu sorgen. Angelika Martin berichtete über die Schwierigkeit berufliche Arbeit und Familienarbeit unter einen Hut zu bringen. Sie erweiterte die Perspektive auf Arbeit um die persönliche Entwicklungsarbeit, die sie aufgrund ihrer Familie erfahren durfte. Die Wirtschaftsingenieurin ist unter anderem Mitbegründerin der Initiative „Xipertinnen“ und engagiert sich für mehr Sichtbarkeit von Expertinnen und deren Fachkompetenzen. „Zeitpolster“-Mitgründerin Sabine Jochum-Müller sprach über Freiwilligenarbeit und stellte den Verein für Zeitvorsorge vor. Soziologin und Organisationsethikerin Amanda Ruf sprach darüber, wie die Zusammenarbeit in Unternehmen gerecht gestaltet werden kann.
Das Nachmittagsprogramm bildete ein Pro Action Café, bei dem Fragen von Teilnehmenden mit wechselnder Besetzung im Kleingruppenformat bearbeitet wurden. Der Kreis zum AQUA Forum 2023 schloss sich mit der Präsentation der Ausstellung „Frauen aus aller Welt. Hier in Arbeit. Am Wort.“
Begleitet und moderiert wurde das AQUA Forum 2024 von den Prozessdesigner:innen von Estuar.